26 August 2013

Froh, dabei zu sein

Nun bin ich schon seit fast 20 Tagen im Land der Freude und des Samba und ich habe mich endlich richtig eingelebt, die Leute in der Schule behandeln mich langsam wie einen normalen Schüler (naja, fast alle zumindest) und ich verstehe schon einiges, was die Leute hier erzählen. Das verstehen ist nicht so schwer, aber das reden und vor allem das schreiben auf Portugiesisch, bereitet mir noch sehr große Schwierigkeiten.
Seit meinem letzten Eintrag ist sehr viel passiert, ich habe über 200 Bilder von Landschaften, Obst-& Gemüsebergen, meiner Gastfamilie, etc. gemacht (in einer Woche) und wieder mal viele neue nette Leute kennen gelernt.
Mittlerweile habe ich mich schon daran gewöhnt, dass:
- jeder auf der Straße denkt, er wäre allein mit seinem Auto unterwegs und dass aller 200m ein Buckel auf der Straße ist, der mich immer daran hintert, bei langen Fahrten zu schlafen
- man hier das Klopapier nicht ins Klo, sondern in den Mülleimer schmeißt
- es hier jeden, wirklich jeden Tag Reis mit Bohnen zu Essen gibt
- mich meine Lehrer küssen und umarmen wenn sie mich sehen und die Schüler gern mal einen Spaziergang durchs Klassenzimmer im Unterricht machen
- Sport in der Schule eine Volleyball/Fußball/Handballstunde ist
- ich Uniform tragen muss
- wir jeden Tag Besuch von Freunden oder Verwandten haben
- Hygieneartikel hier mehr als das doppelte kosten, dafür aber Klamotten sehr billig zu bekommen sind
- Nachts oft Autosirenen angehen oder ein Chor am Haus vorbei läuft, sodass man ohne Ohrstöpsel kaum schlafen kann
- manchmal einfach so ein 2-Sekunden Feuerwerk irgendwo gezündet wird

''Pizza doce''
..ok, genug davon. Am besten fange ich mit Erzählen mit dem Freitag (16.08.2013) , vorletzter Woche an. Der Tag begann ganz normal, ich musste halb 6 aufstehen, weil um 7 die Schule begann und halb 1 ging es dann wieder nach Hause. Zu Hause angekommen, habe ich gegessen, geskypet und kurz geschlafen (eine Stunde), dann kamen meine neuen Freunde, die auch hier im Haus wohnen um mich abzuholen, weil wir Eis-essen gehen wollten. Am Anfang waren wir zu 5. aber nach dem wir noch gefühlte 50 andere Jugendliche auf dem Innenhof getroffen haben, waren wir schließlich zu 10. und konnten nach einer Stunde endlich los um typisch Brasilianisches Eis zu essen - Assaí. Im Endeffekt habe ich mir dann aber einen ''Sunday'' (Schokoeis mit Schokosoße und Nüssen) bestellt, weil ich beim probieren bemerkt habe, dass das Assaí viel zu viel für eine Person war, konnte dann bei den anderen noch ein paar Löffel haben (hat auch gereicht). Am Abend ging es dann mit meiner Gastfamilie und deren Freunden in eine der besten Pizzerias hier in Sao Paulo. Dort mussten wir nichts wählen, außer trinken, denn die Pizzas waren schon fertig - es gab eine Spezialität des Hauses (Vegetarische Pizza mit Gurken, Käse) und eine Pizza mit einer Hälfte Salami und eine Hälfte Margarita. Alle 3 Sorten waren unglaublich lecker, aber was es danach gab, werde ich wahrscheinlich nie vergessen .... Süße Pizza!
(Pizzateig mit Schokoladensoße und Erdbeeren) .. mein neues Lieblingsgericht hier.
Avenue Paulista
meine Hawaianas ♥
Den Samstag danach habe ich dann mit meinen Gasteltern die berühmteste Wirtschaftsstraße hier in Sao Paulo besichtigt - Avenue Paulista - und ich kann nur sagen.. wow.. Hochhäuser soweit das Auge reicht und an jeder Ecke millionenschwere Banken. Für manche mag das vielleicht normal sein, aber das kleine Mädchen vom Dorf kennt sowas nicht. Wir sind dann noch in das Reichenviertel gefahren, wo Luis Vuitton, Lacoste, Dolce & Gabbana und viele weitere Geschäfte für reichere Leute, ihre Läden stehen haben. Zuletzt sind wir dann in einen berühmten Laden für Hawaianas (Flip-Flops) gegangen und ich habe mir ein tolles Paar gekauft, ich liebe sie und sie sind vor allem einmalig! :-)
Nach dem wir dann auch ein mal mit der U-Bahn gefahren sind, ging es anschließend zu einem Geburtstag bei dem Onkel von meiner Gastmama.
Pastel
Der Sonntag danach war recht chillig, wir waren bei Sarah (Fabias Schwester) und haben einen Film auf Englisch (mit portugiesischen Untertitel) geschaut. Die Schulwoche war dann auch nicht so erzählenswert, erst ab Freitag (23.08.) wird es wieder spannend. An dem Tag war ich das erste mal in einem brasilianischen Beautysalon und habe mir mit Fabia die Nägel machen lassen, den Luxus bin ich eigentlich nicht so gewohnt und es war mir auch ehrlich gesagt ein wenig unangenehm, für so wenig Geld mir die Nägel machen zu lassen, aber sie sehen viel besser aus, als wenn ich es selbst mache.
meine neuen Nägel in knallrot 
Am Abend hatten wir dann meine vielen neuen Freunde aus unserem Haus hier eingeladen, zum Pastel essen. Pastel ist sowas wie kleine Teigtaschen mit vielen verschiedenen Füllungen. Wir hatten viele mit Fleich-, Hühnchen- & Käsefüllung und dann noch süße mit Banane. Das muss man echt mal gegessen haben, es schmeckt so so gut! Am Samstag ging es dann gegen Mittag mit Freunden in eine Samba-Bar im Zentrum. Nach dem wir gegessen hatten sind wir in den dazugehörigen Samba-Saal gegangen, in dem eine Band gespielt hat, das war richtig gute Musik und alle haben getanzt! Anbei habe ich eine Gruppe deutscher ''kurz-Austauschschüler'' aus Rostock kennengelernt, die 2 Monate hier bleiben.
in der Bar


vor der Bar
Gegen Abend sind wir dann nach Hause und ich wurde zu einer Freundin aus meiner Klasse gebracht, die mich zum Pizza eingeladen hat. Es war ganz schön, da noch andere Jugendliche da waren, die dann alle gesungen haben und einer hat mit seiner Gitarre begleitet. :-)
der Churrasco-Grill
Sonntag war einer der schönsten Tage, die ich bisher hier erlebt habe. Wir sind mit der Familie (über 20 Leute) zu dem ''Campingplatz''  (hier: eine bewachte und umzäunte Anlage mit Luxusvillen)  gefahren, wo das Ferienhaus von Fabia und Joao Claudio und Sarah steht. Es war wirklich unheimlich schön, die Landschaft, das Haus, einfach alles. Das Haus steht auf einem Berg und es ist ruhig und nicht mit unzähligen Hochhäusern umgeben, wie hier...den Verkehr hört man dort auch nicht. Ungefähr 200m von unserem Haus dort ist ein großer See (mitten auf dem Berg!), ich kann nicht beschreiben wie toll es dort ist, das müsst ihr euch selbst auf den Bildern ansehen!  Es gab dann Churrasco (mein erstes mal hier!), das ist gegrilltes Fleisch, eingelegt in Salz und typischen brasilianischen Öl. Es ist anders als das Grillen in Deutschland, denn hier wird das Fleisch, wenn es fertig ist, auf einem Brett in kleine Stückchen geschnitten und jeder kann sich dann daran bedienen. Dazu gibt es Reis, Bohnensalat und normalen Salat - schmeckt wirklich gut. 
Das beste kam dann gegen Nachmittag, wir sind alle runter zum See gelaufen/gefahren und dann konnte jeder will mal mit dem Jetski von meiner Gastmama fahren! Das war so so cool und ich hatte echt mega viel Spaß, ich liebe es und hoffe, es war nicht das letzte mal, dass ich damit fahren konnte! :-) 


So, das wars erstmal von mir. Ich habe nicht alle Bilder hier hinzugefügt, weil das so viele sind. Deswegen schaut bitte in meiner GALERIE (anklicken und du bist da!) nach, dort sind die übrigen Fotos. :-)
Até logo, eure Elisa ♥

2 Kommentare:

  1. Hey Elisa, ich musste gerade so lachen als ich die Liste von Dingen an die du dich gewöhnt hast gelesen hab. Hier ist es echt fast genaus so. Diese nervigen Straßenhuckel gehen mir auch mächtig auf den Wecker und das mit dem 2 Sekundenfeuerwerk ist mir immer wieder ein Rätsel :D ich wünsch dir noch ganz viel Spaß es scheint dir ja echt gut zu gehen. Bei mir ist bisher auch alles Klasse. Liebe Grüße :** Nina

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    1. haha Nina, ist alles so wahr ey :-D Das mit dem Feuerwerk ist echt komisch, aber ich denke das bekommen wir noch raus ;-)
      Ich wünsch dir auch noch viel Spaß, wir hören voneinander. Liebe grüße zurück ♥

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