17 Mai 2014

"Where dreams come true" - meine letzte Reise



Vorbei ist mein Ausflug in die Vereinigten Staaten von Amerika und somit auch der krönende Abschluss meines Austauschjahres. Ab jetzt kann ich ohne Wenn und Aber sagen: "Der nächste Flieger in den ich steige, wird mich nach Hause bringen. Zurück in meine Heimat, dort wo ich hingehöre." 
Es fehlen nur noch wenige Tage, um genau zu sein weniger als 1 Monat, bis wir Austauschschüler aus Brasilien die Heimreise antreten. Erst durch die E-Mail, mit all meinen genauen Flugzeiten, wurde mir so wirklich bewusst, dass das hier bald ein Ende hat. Es ist ein komisches Gefühl... ehrlich gesagt, totales Gefühlschaos, welches im Moment in mir herrscht. So viele Fragen, so viele Dinge, die noch zu erledigen sind, so viel Vorfreue auf die aufgeregte Familie daheim, jedoch aber auch der Abschiedsschmerz, der mich in den Wahnsinn treibt. Der Gedanke daran, meiner neu gewonnenen Familie und meinem geliebten Brasilien bald "Auf Wiedersehen" zu sagen und nicht zu wissen, wann man alles wieder sehen kann, ist unglaublich traurig und treibt immer wieder Tränen in meine Augen. Eins ist sicher: das Leben, dass ich diese 10 Monate gelebt habe, wird so nie wieder kommen.
Trotz all dem habe ich euch so unglaublich viel neues zu erzählen!

Wie ich es in meinem letzten Post schon erwähnt hatte, bin ich in der vergangen Woche in die USA gereist und habe den Traum eines jeden Disneyfans in die Realität umgesetzt.
Gemeinsam mit meiner Gastmama und ihren 2 Neffen durfte ich 10 unvergessliche Tage im Sonnenstaat Florida verbringen. 7 davon gingen auf das Konto von Orlando, der erste und letzte Tag dann auf das Miamis, da unser Flieger dort landete und ebenso zurück ging.
Dem immer kälter werdenden Sao Paulo entflohen, ging es bei schweißtreibenden 35°C vom Flughafen zu unserem Hotel nach Orlando. 190 Minuten Autofahrt später konnte ich mich dann nach 27 langen, schlaflosen Stunden endlich in unser riesiges Ehebett hauen und bis zum nächsten Morgen erst ein Mal abschalten.

Den ersten richtigen Tag haben wir ruhig angehen lassen, außer Shopping in einem Premium-Outlet, bei Nike, Forever 21 oder auch Micheal Kors, ist nichts weiter passiert. 
Wirklich los ging es dann am folgenden Tag, an dem wir uns fast 10 Stunden im Sea World - Park vergnügt haben. Angefangen mit dem fahren in Wasserachterbahnen, weiter mit der Delfinshow, durch den Gang der Haie und vor Kälte zittern im Haus der Pinguine, bis hin zur Walshow, die den Tag bei Sonnenuntergang beendete, ging es dann noch im enormen Walmart einkaufen. 


Wer täglich Frühstück, mitnehmbares Mittagessen und Abenbrot zubereitet hat? Ich. 
Nein, wir haben nicht einen Tag (vom Tag der Rückreise abgesehen) Geld für ein typisch amerikanisches Essen ausgegeben, da die Brasilianer eine ziemlich große Abneigung zu ausländischen Essen haben (meine Familie und Freunde zumindest). 
Dienstag früh fuhren wir dann in den technologisch modernsten Erlebnispark: Islands of Adventure, der direkt neben den Universal-Studios liegt, die wir am nächsten Tag erforscht haben. Für mich waren beide Parks unglaublich faszinierend und beeindruckend mit all ihren Fahrgeschäften, Attraktionen und Shows. Es ist einfach erstaunlich was die Leute da auf die Beine gestellt haben. Am meisten war ich aber begeistert vom Schloss von Hogwarts, in dem man eine 3-D Fahrt durch Harrys Welt erleben konnte. Man dachte wirklich, man würde mitten in die magische Welt, der geliebten Harry Potter-Bücher eintreten. 
Das beste aber hatten wir uns für den Schluss aufgehoben. Der Magic Kingdom Park - "Where dreams come true" - egal wie alt man ist. Bis hin zum wunderschönen Feuerwerk am Disneyschloss spät in der Nacht, verging die Zeit wie im Flug. Vom bestaunen der Disneyhelden-Parade, Treffen mit Mickey Mouse & Co. oder auch fahren in Achterbahnen durch die Welten von Arielle und vielen weiteren Charakteren  haben wir wirklich alles mitgemacht. 
Die übrigen Tage waren wir dann wieder shoppen und haben Orlando, sowie den Strand von Miami noch ein wenig besichtigt.
 
...Wenn ich ganz ehrlich sein soll, muss ich zugeben, dass diese Tage, in denen wir in die Top-Themenparks der Welt eingetaucht sind, für mich nun zu den schönsten Tagen meines bisherigen Lebens gehören. Es hat sich jeder einzelne Cent gelohnt, der für diese Reise drauf gegangen ist.
Aber was ist ein Blogeintrag ohne all die schönen Fotos? Nur zu lesen, was geschehen ist, ist doch nur halb so schön, wie Fotos anzuschauen. Und ich versichere, dass diese mehr als 1000 Worte sagen. Also ab in die Galerie!  :-)

In ein paar Wochen, werde ich dann meinen letzten Post aus Brasilien veröffentlichen, ich hoffe ihr lest dann wieder fleißig mit. 
Bis dahin wünsche ich allen ein tolles Wochenende und einen schönen restlichen Monat Mai! Elisa♥

24 März 2014

Karnveal, Hochzeit und Urlaub in 3 Ländern - mein März





Wie ich es im letzten Post schon versprochen hatte, schreibe ich heute über den Karneval, den ich hier so richtig erleben durfte. Zu meinem Glück habe ich die Eintrittskarte für das Sambodrom hier in Sao Paulo gewonnen, sonst hätte ich wahrscheinlich nie hingehen können. (Für alle, für die der Begriff  'Sambodrom' noch fremd ist: Ein Sambodrom ist eine erbaute Tribünenstraße, auf der der 'Desfile' genannte Umzug und Wettbewerb der Sambaschulen im Karneval stattfindet - Es gibt ein Sambodrom in Rio de Janeiro und ebenfalls in Sao Paulo). Ein Ticket für die VIP-Premium Lounge, in der mich aufgehalten habe, kostete 1500 R$ (500 €). Da meine Gastmama wie immer Freunde hatte, die an solche Karten kostenlos rankommen, durfte ich diesen Luxus genießen und das nicht nur ein mal. Das zweite Mal durfte ich zum Finale und damit auch zur Vorstellung der Sieger-Sambaschule des Karnevals 2014 ins Sambodrom (Ticket: 900 R$/300€). Als wäre das nicht schon Glück genug, hat mir ein Mann aus der Gewinner-Sambaschule dann noch den Hut seines Kostüms geschenkt! Ein unglaublich tolles Andenken, was in Deutschland mit Sicherheit einen Ehrenplatz in meinem Zimmer bekommen wird.  Ich habe schon immer davon geträumt, ein Mal all den Sambaschulen zu zusehen, wie sie mit ihren riesig geschmückten Wagen und hunderten bis tausenden verkleideten Mitgliedern tanzend und singend vorbeiziehen und von dem brasilianischen Karnevalhype mitgezogen zu werden. Selbst nach 2 vergangenen Wochen, kann ich es immer noch nicht fassen, dass ich diese Chance bekommen habe und dieses unglaubliche Spektakel live miterleben durfte. Es waren defintiv 2 der besten Nächte hier in meinem gesamten Austauschjahr!
  Los ging es um 9 Uhr am Abend und wir sind alle beiden Male bis zum bitteren Ende geblieben, also bis es um 6 wieder hell wurde. Schlaf wird zum Karneval hier total vergessen, wie ich es im letzten Eintrag schon vorausgesehen habe. Deswegen waren auch für 3 Tage alle Schulen geschlossen und arbeiten war ebenfalls niemand. Der Karneval hier ging ca 1 1/2 Wochen und man konnte neben den 3 Abenden im Sambodrom auch täglich auf der Straße mit unzählig vielen anderen Partyverrückten die Nacht durchtanzen. 



Aber mein März bestand nicht nur aus Karneval.
Am 15. Tag des Monats gaben sich die Schwester meines Gastvaters und ihr Freund das Ja-Wort! Die Hochzeit fand außerhalb der Stadt statt, versteckt in einem Wald, in einem riesen Partyhaus mit Kirche. Es war eine wirklich tolle Party, aber die Hochzeit am Strand,
die ich im November miterleben durfte, wird wahrscheinlich nur meine eigene toppen können. 
Das Brautpaar hatte sich wirklich den einzigen sonnigen Tag des Monats rausgesucht und war animiert bis der letzte Gast nach Hause ging, alle haben getanzt und Millionen Fotos geschossen (die dann alle auf Facebook gelandet sind). 


Zu guter letzt möchte ich noch von meinem Urlaub erzählen, den ich vom 17.-21. März in Foz do Iguaçu verbracht habe. Die Stadt liegt im Südwesten Brasiliens, im Bundesstaat Paraná. Der Name Foz do Iguaçu ist eine Kombination aus dem indianischen ''Iguaçu'' = Großes Wasser, und dem portugiesischen ''foz'' = Mündung, also ''Mündung des großen Wassers''.
Die Anreise dorthin war für mich ziemlich lang. Los ging es um 3 Uhr früh am Morgen, mit einem Bus zu einem Flughafen, der ca 1 1/2 h von hier entfernt liegt, danach musste ich noch 2 Flieger nehmen, mit 3 h Wartezeit zwischendurch, bis hin zum Bus, der dann alle ins Hotel gebracht hatte. Der Ausflug ging von einer Organisation aus, die Reisen für Austauschschüler in Brasilien arrangiert (BELO Brasil). Zusammen waren wir über 80 Jugendliche, aus der ganzen Welt, untergebracht in einem 4-Sterne-Hotel.

Da wir am ersten Tag  nichts mehr vor hatten, konnten sich alle von der anstrengenden Anreise ausruhen, bis es dann Dienstag Früh zum ersten Reiseziel ging: die berühmten Wasserfälle am Dreiländereck (Iguaçufälle). Zur Besichtigung gibt es eine Brasilianische und eine Argentinische Seite (die wir dann Donnerstag besuchten). Des weiteren waren wir noch in Paraguay shoppen & besichtigen, in einem Vogelpark, in einer Churrascaria (= traditionelles Restaurant, in dem es vor allem gegrilltes Fleisch gibt) mit anschließender Show, im größten Duty-Free-Shop der Welt, in einem Wasserkraftwerk und am Dreiländereck Brasilien, Paraguay & Argentinien. Das alles in 3 Tagen.
Der Rückweg war wieder genau so anstrengend, wie die Anreise, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Strapazen auf sich zu nehmen und auch jeder einzelne Cent, der für die Reise drauf ging, war es mehr als Wert! Nun habe ich auch den Südwesten Brasiliens kennen gelernt und dazu noch viele andere Austauschschüler aus aller Welt. 



Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße nach Deutschland
PS: In der Galerie gibt es diesmal über 100 neue Bilder zu sehen!

20 Februar 2014

Das schönste an einem Jahr in der Fremde ist, die Fremde in Nähe zu verwandeln.

Seit meinem letzten Eintrag ist wieder einmal viel Zeit vergangen. Meine Ausreden kennt nun bestimmt schon jeder, aber sich aufzuraffen über die vergangene Zeit zu schreiben, die eigentlich noch vor kurzem Gegenwart war und nun wie ein wunderschöner Traum in den Gedanken schwebt, ist nicht immer so leicht.

 "O tempo passa muito rápido." (Die Zeit vergeht sehr schnell) ist wahrscheinlich der meist benutzte Satz auf meinem gesamtem Blog, aber ich einfach muss es immer und immer wieder erwähnen, weil es mich ehrlich gesagt ein wenig schockt, zu wissen, dass ich schon fast 200 Tage hier bin und mir nur noch 3 Monate und ein paar Wochen bleiben um mein Abenteuer, meinen Traum, mein neues Leben zu leben. Es ist, als würde ich schon Jahre lang hier leben, die Menschen behandeln mich nicht mehr wie eine Austauschschülerin, mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich, als wäre ich aus ihrem Holz geschnitzt und in der Schule bekomme ich nun sogar alle Aufgaben hin, die mir gestellt werden. Ja, ich kann sagen, dass ich hier ein zweites zuhause gefunden  habe und ja, ich vermisse dennoch mein altes, und einzig wahres zuhause, mit all denen, die schon sehnsüchtig auf den Tag warten, an dem sich die Tür der Gepäckausgabe öffnet und die neue, bessere Elisa auf sie zukommt (...-rennt trifft es vielleicht besser). In letzter Zeit habe ich viel verglichen, was sich verändert hat und es ist einfach so wahnsinnig viel. Am Anfang hätte ich wahrscheinlich gedacht: " Oh Gott, niemals. Ich doch nicht." , wenn mir einer erzählt hätte das ich ein absoluter Gemüsefreak geworden bin und täglich neue Rezepte ausprobiere, von Kuchen über Fisch bis hin zu gefüllter Zucchini. (Ja, es schmeckt auch)
Mit Sicherheit hätte ich auch nie geglaubt, dass nun immer freiwillig abwasche, obwohl die Putzfrau das ohne Frage machen würde oder das aus mir ein Fitnessstudio-junkie geworden ist, der es keine 2 Tage ohne aushält.
... Ein Jahr allein im Ausland kann so viel verändern, es macht dich selbstständiger, handlungsbewusster und Erwachsen. All das und noch viel mehr. Und es macht mich unendlich traurig, fast jede Woche mindestens 2 mal von den Personen meiner Gastfamilie oder von neu gewonnenen Freunden zu hören, dass ich nie wieder nach Deutschland gehen, sondern bei ihnen bleiben soll.


Aber genug davon, ein wenig muss ich dann schließlich doch von der letzten Zeit berichten. Die Ferien sind nun seit Ende Januar vorbei und damit auch das tägliche ausschlafen, Sonnen am Pool, etc... Bevor es aber wieder in die Schule ging, war ich noch 4 Tage in Salvador mit meiner Gastmama. 


Salvador ist die drittgrößte Stadt Brasiliens, Hauptstadt des nordöstlichsten Bundesstaates Bahia und liegt traumhaft schön an der Küste. Es ist eigentlich dauerhaft warm dort und wenn es mal kalt wird, dann minimal 18°C. Die meisten Menschen haben noch nie Schnee gesehen, geschweigeden ein Minus vor ihren Temperaturanzeigen.
Wir haben in Salvador wirklich viel erlebt und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten habe ich auch zu Augen bekommen. Alles in allem war es ein perfekter Kurztrip mit Strand, frischen Kokosnüssen und vielen neuen Erfahrungen.


Zum ersten Schultag wurden dann in der Turnhalle alle Lehrer für die neuen Schüler vorgstellt, es wurde Basketball gespielt und Karaoke gesungen - also alles in allem ein recht lässiger erster Schultag (zu dem viele gar nicht erst gekommen sind).  Die erste Woche war schrecklich und kaum zu überstehen, da in Sao Paulo der heißeste Sommer seit ca. 50 Jahren herrschte und wir bei 38 °C, 2 Ventilatoren und 32 Mitschülern kaum atmen konnten und die Schuluniform wie ein dicker Pelzmantel an der Haut klebte.
Nun ist aber der Alltag wieder eingekehrt, die Temperaturen sind wieder normal und die nächsten Ferien lassen (zum Glück) nicht lang auf sich warten, denn Anfang März geht der Karneval los! Ja, hier bekommt man eine ganze Woche nur wegen ''Fasching'' Ferien, was ich natürlich super finde, so als begeisterter Karnevalfan. In meiner gesamten Zeit hier war ich bisher zweimal in einer Sambaschule und konnte die Tänzer beim Vorbereiten bestaunen, nun wird es endlich ernst. Ich bin total gespannt wie das alles hier abläuft, aber eins ist sicher, das Wort ''Ruhe'' wird in dieser Woche nicht ein einziges Mal auftauchen.
Im nächsten Blogeintrag könnt ihr dann also über das Thema lesen, wofür Brasilien so bekannt ist. 




Ein schönes Wochenende und liebe Grüße vom anderen Ende der Welt, eure Elisa ♥


Ps: nicht vergessen in der Galerie vorbeizuschauen! :-)

10 Januar 2014

Informationsüberschuss

Bevor ich euch ganz viel zu erzählen habe, wünsche ich erst einmal ein frohes neues Jahr an alle! Ich hoffe ihr hattet alle ein tolles Weihnachtsfest und seid zu Silvester gut reingerutscht! :-)
Das das Jahresende so schnell kommt, hätte ich wirklich nie erwartet. 2013 war ein Jahr, dass ich defintiv nie vergessen werde. Es hatte viele Höhen, aber natürlich auch Tiefen, im Endeffekt erinnere ich mich jedoch nur an die tollen Sachen zurück. Es ist viel passiert, gutes sowie auch schlechtes und ich habe große Entscheidungen getroffen, die ich nicht bereue. Und im August des Jahres ging das wahrscheinlich größte Abenteuer meines Lebens los, von dem es  wieder mal viel zu erzählen gibt:

Weihnachten


Das Fest der Liebe ist für mich dieses Jahr das erste Mal, ohne Frage, sehr anders gewesen. Leider kann ich nicht sagen, dass es mir gefallen hat. Zum einen war das Heimweh einfach unglaublich schlimm, zum anderen herrschten über 30 Grad und meine Weihnachtsstimmung war gleich 0. Der 24. ist hier kein Feiertag, deshalb begann der Tag für mich auch wie jeder andere, da alle normal arbeiten waren. Bis zum späten Abend ist auch weiter nichts passiert und ich hätte mich am liebsten in den nächsten Flieger nach Deutschland zu meiner Familie gesetzt, die gemütlich zusammen saß, Kekse und Schokolade genascht und Geschenke verteilt haben. Aber da das nicht möglich war, ging es dann gegen 21 Uhr endlich zu unseren Verwandten, wo es unendlich viele Früchte, Nüsse und Käse gab.
 Geschenke waren eher Nebensache und wurden nebenbei vergeben, was ich mich ein wenig enttäuscht hat.. Mitternacht gab es dann endlich das Weihnachtsessen, angefangen von Reis über Maionesesalat bis hin zu Hünchen in allen Arten und Varianten. Der 25. hingegen war ein Feiertag und wir sind noch einmal lecker essen gegangen bei einer anderen Familie.  Es war wirklich ein schönes Fest und ich habe neue Sitten kennengelernt, jedoch bin ich froh das nächste Weihnachten dann wieder meine eigenen gewohnten und über alles geliebten Traditionen mit der richtigen Familie ausführen zu können. 


Silvester

Im Gegensatz zum Weihnachtsfest war Silvester unglaublich schön und unvergesslich für mich. Die ganze Familie ist am 28. auf eine kleine Insel von Rio de Janeiro gefahren, genannt "Buziós" und die 11 Stunden Fahrt haben sich wirklich gelohnt! Wir haben 6 Tage in einer kleinen Anlage mit 16 süßen Bungalows und einem erfrischenden Pool gewohnt. Es war alles total idyllisch und nicht weit vom Zentrum und Strand entfernt, wo wir uns jeden Tag die Zeit vertrieben haben.  Am Silvesterabend ging es dann in weißer Kleidung (zu Silvester tragen alle weiß) zu guten Freunden, die eine Villa mit Blick über die ganze Insel gemietet hatten. Während in Deutschland schon das neue Jahr gefeiert wurde, gab es bei uns erst einmal Churrasco, Fisch, Früchte und natürlich - Reis. Alle waren gut gelaunt und kurz vor Mitternacht sind wir  runter an den Strand gelaufen, an dem wir mit über 6000 anderen


Menschen das Feuerwerk aus den Felsen der Insel bewundern und in das neue Jahr starten konnten. Nachdem dann alle der Familie gratuliert hatten, sind wir ins Meer gerannt - man sollte über 7 Wellen springen und sich jedes mal etwas dabei wünschen. Ich fand die Sitte wirklich schön und ich hoffe, dass sich meine Wünsche erfüllen. Den Rest der Nacht haben wir dann mit tanzen am Strand, baden im Pool und gemütlich miteinander reden verbracht. Im Großen und Ganzen war es für mich bisher eins der schönsten Silvester die ich in meinem Leben hatte und ich kann mit Sicherheit sagen, dass es nicht besser hätte sein können.


Rio de Janeiro


Im Anschluss an den Urlaub auf der Insel bin ich mit meiner Gastmama und 3 Freundinnen direkt an die Copacabana gefahren, an der wir für 4 Tage in einem Apartment geblieben sind. Natürlich waren wir dort eigentlich nur um die Klamotten zu wechseln oder zu schlafen. Highlight der Reise war für mich die Besichtigung des Zuckerhuts. Von dort hatte man eine Aussicht die einfach ... WOW ... war, unbeschreiblich. Keine Postkarte der Welt ersetzt dieses Gefühl, so über Rio de Janeiro zu sehen. 

In den restlichen Tagen waren wir in einer Sambaschule, uns sonnen an der Copacabana (5 Minuten zu Fuß von unserem Apartment entfernt), Shoppen an der Ipanema, in Bars lecker Cocktail trinken und Samba tanzen in einer der 10 weltbesten Bars der Welt. All die Tage, die wir dort waren, waren unglaublich heiß und an einem Tag schlug es sogar fast bis zu 50 Grad und Rio war in diesem Moment der heißeste Ort der Welt. Für mich war die Hitze teilweise  unerträglich, da die Luftfeuchtigkeit durch die Lage am Meer so hoch war. Aber trotzdem habe ich mich in die Stadt verliebt, sie ist wirklich ganz anders und viel schöner als unsere Wirtschaftsmetropole Sao Paulo. Leider ist sie aber auch viel gefährlicher, alleine in den paar Tagen, in denen wir dort waren, haben wir 2 Diebstähle und Festnahmen gesehen. Ich hatte wirklich Angst um meine Sachen, da gerade Touristen von den Dieben bevorzugt werden. Aber zum Glück ist nichts passiert und ich kann mich nur gut an die Zeit in einer der für mich schönsten Städte der Welt zurückerinnern.

HALBZEIT


Unglaublich aber wahr, die Hälfte meines Austauschjahres ist nun schon rum und ich kann mir gar nicht erklären, wie schnell die Zeit vergangen ist. Noch vor ein paar Monaten dachte ich, die Zeit wäre viel zu lang und ich würde es nie schaffen und jetzt sitze ich hier und möchte gar nicht dran denken, dass mein Abschied von hier näher steht als der von Deutschland. Das offizelle Abflugdatum ist nun auch schon bekannt und damit ist auch jedem klar geworden, das unsere Zeit hier ein Ablaufdatum hat und nicht für immer ist. Einige der Austauschschüler werden die Zeit hier um einige Wochen verlängern, da das Visum noch gültig ist, aber ich werde am 12.06.2014 meine Heimreise mit einem lachenden und einem weinenden Augen antreten. Aber bis dahin ist noch ein wenig Zeit, die ich genießen werde, denn es stehen noch einige Reisen für mich an! In 12 Tagen fliege ich für 4 Tage mit meiner Gastmama nach Salvador, im März geht es mit Sarah nach Foz do Iguacu zu den unglaublichen Wasserfällen am Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay (die Länder besuchen wir auch gleich noch mit!) und im Mai steht dann der krönende Abschluss USA mit Disneyland und Miami auf dem Programm. Ich freue mich schon sehr auf diese bevorstehende Zeit und ich bin sicher, dass 2014 genau so toll wird, wie es 2013 war!