24 März 2014

Karnveal, Hochzeit und Urlaub in 3 Ländern - mein März





Wie ich es im letzten Post schon versprochen hatte, schreibe ich heute über den Karneval, den ich hier so richtig erleben durfte. Zu meinem Glück habe ich die Eintrittskarte für das Sambodrom hier in Sao Paulo gewonnen, sonst hätte ich wahrscheinlich nie hingehen können. (Für alle, für die der Begriff  'Sambodrom' noch fremd ist: Ein Sambodrom ist eine erbaute Tribünenstraße, auf der der 'Desfile' genannte Umzug und Wettbewerb der Sambaschulen im Karneval stattfindet - Es gibt ein Sambodrom in Rio de Janeiro und ebenfalls in Sao Paulo). Ein Ticket für die VIP-Premium Lounge, in der mich aufgehalten habe, kostete 1500 R$ (500 €). Da meine Gastmama wie immer Freunde hatte, die an solche Karten kostenlos rankommen, durfte ich diesen Luxus genießen und das nicht nur ein mal. Das zweite Mal durfte ich zum Finale und damit auch zur Vorstellung der Sieger-Sambaschule des Karnevals 2014 ins Sambodrom (Ticket: 900 R$/300€). Als wäre das nicht schon Glück genug, hat mir ein Mann aus der Gewinner-Sambaschule dann noch den Hut seines Kostüms geschenkt! Ein unglaublich tolles Andenken, was in Deutschland mit Sicherheit einen Ehrenplatz in meinem Zimmer bekommen wird.  Ich habe schon immer davon geträumt, ein Mal all den Sambaschulen zu zusehen, wie sie mit ihren riesig geschmückten Wagen und hunderten bis tausenden verkleideten Mitgliedern tanzend und singend vorbeiziehen und von dem brasilianischen Karnevalhype mitgezogen zu werden. Selbst nach 2 vergangenen Wochen, kann ich es immer noch nicht fassen, dass ich diese Chance bekommen habe und dieses unglaubliche Spektakel live miterleben durfte. Es waren defintiv 2 der besten Nächte hier in meinem gesamten Austauschjahr!
  Los ging es um 9 Uhr am Abend und wir sind alle beiden Male bis zum bitteren Ende geblieben, also bis es um 6 wieder hell wurde. Schlaf wird zum Karneval hier total vergessen, wie ich es im letzten Eintrag schon vorausgesehen habe. Deswegen waren auch für 3 Tage alle Schulen geschlossen und arbeiten war ebenfalls niemand. Der Karneval hier ging ca 1 1/2 Wochen und man konnte neben den 3 Abenden im Sambodrom auch täglich auf der Straße mit unzählig vielen anderen Partyverrückten die Nacht durchtanzen. 



Aber mein März bestand nicht nur aus Karneval.
Am 15. Tag des Monats gaben sich die Schwester meines Gastvaters und ihr Freund das Ja-Wort! Die Hochzeit fand außerhalb der Stadt statt, versteckt in einem Wald, in einem riesen Partyhaus mit Kirche. Es war eine wirklich tolle Party, aber die Hochzeit am Strand,
die ich im November miterleben durfte, wird wahrscheinlich nur meine eigene toppen können. 
Das Brautpaar hatte sich wirklich den einzigen sonnigen Tag des Monats rausgesucht und war animiert bis der letzte Gast nach Hause ging, alle haben getanzt und Millionen Fotos geschossen (die dann alle auf Facebook gelandet sind). 


Zu guter letzt möchte ich noch von meinem Urlaub erzählen, den ich vom 17.-21. März in Foz do Iguaçu verbracht habe. Die Stadt liegt im Südwesten Brasiliens, im Bundesstaat Paraná. Der Name Foz do Iguaçu ist eine Kombination aus dem indianischen ''Iguaçu'' = Großes Wasser, und dem portugiesischen ''foz'' = Mündung, also ''Mündung des großen Wassers''.
Die Anreise dorthin war für mich ziemlich lang. Los ging es um 3 Uhr früh am Morgen, mit einem Bus zu einem Flughafen, der ca 1 1/2 h von hier entfernt liegt, danach musste ich noch 2 Flieger nehmen, mit 3 h Wartezeit zwischendurch, bis hin zum Bus, der dann alle ins Hotel gebracht hatte. Der Ausflug ging von einer Organisation aus, die Reisen für Austauschschüler in Brasilien arrangiert (BELO Brasil). Zusammen waren wir über 80 Jugendliche, aus der ganzen Welt, untergebracht in einem 4-Sterne-Hotel.

Da wir am ersten Tag  nichts mehr vor hatten, konnten sich alle von der anstrengenden Anreise ausruhen, bis es dann Dienstag Früh zum ersten Reiseziel ging: die berühmten Wasserfälle am Dreiländereck (Iguaçufälle). Zur Besichtigung gibt es eine Brasilianische und eine Argentinische Seite (die wir dann Donnerstag besuchten). Des weiteren waren wir noch in Paraguay shoppen & besichtigen, in einem Vogelpark, in einer Churrascaria (= traditionelles Restaurant, in dem es vor allem gegrilltes Fleisch gibt) mit anschließender Show, im größten Duty-Free-Shop der Welt, in einem Wasserkraftwerk und am Dreiländereck Brasilien, Paraguay & Argentinien. Das alles in 3 Tagen.
Der Rückweg war wieder genau so anstrengend, wie die Anreise, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Strapazen auf sich zu nehmen und auch jeder einzelne Cent, der für die Reise drauf ging, war es mehr als Wert! Nun habe ich auch den Südwesten Brasiliens kennen gelernt und dazu noch viele andere Austauschschüler aus aller Welt. 



Bis zum nächsten Mal und liebe Grüße nach Deutschland
PS: In der Galerie gibt es diesmal über 100 neue Bilder zu sehen!