26 August 2013

Froh, dabei zu sein

Nun bin ich schon seit fast 20 Tagen im Land der Freude und des Samba und ich habe mich endlich richtig eingelebt, die Leute in der Schule behandeln mich langsam wie einen normalen Schüler (naja, fast alle zumindest) und ich verstehe schon einiges, was die Leute hier erzählen. Das verstehen ist nicht so schwer, aber das reden und vor allem das schreiben auf Portugiesisch, bereitet mir noch sehr große Schwierigkeiten.
Seit meinem letzten Eintrag ist sehr viel passiert, ich habe über 200 Bilder von Landschaften, Obst-& Gemüsebergen, meiner Gastfamilie, etc. gemacht (in einer Woche) und wieder mal viele neue nette Leute kennen gelernt.
Mittlerweile habe ich mich schon daran gewöhnt, dass:
- jeder auf der Straße denkt, er wäre allein mit seinem Auto unterwegs und dass aller 200m ein Buckel auf der Straße ist, der mich immer daran hintert, bei langen Fahrten zu schlafen
- man hier das Klopapier nicht ins Klo, sondern in den Mülleimer schmeißt
- es hier jeden, wirklich jeden Tag Reis mit Bohnen zu Essen gibt
- mich meine Lehrer küssen und umarmen wenn sie mich sehen und die Schüler gern mal einen Spaziergang durchs Klassenzimmer im Unterricht machen
- Sport in der Schule eine Volleyball/Fußball/Handballstunde ist
- ich Uniform tragen muss
- wir jeden Tag Besuch von Freunden oder Verwandten haben
- Hygieneartikel hier mehr als das doppelte kosten, dafür aber Klamotten sehr billig zu bekommen sind
- Nachts oft Autosirenen angehen oder ein Chor am Haus vorbei läuft, sodass man ohne Ohrstöpsel kaum schlafen kann
- manchmal einfach so ein 2-Sekunden Feuerwerk irgendwo gezündet wird

''Pizza doce''
..ok, genug davon. Am besten fange ich mit Erzählen mit dem Freitag (16.08.2013) , vorletzter Woche an. Der Tag begann ganz normal, ich musste halb 6 aufstehen, weil um 7 die Schule begann und halb 1 ging es dann wieder nach Hause. Zu Hause angekommen, habe ich gegessen, geskypet und kurz geschlafen (eine Stunde), dann kamen meine neuen Freunde, die auch hier im Haus wohnen um mich abzuholen, weil wir Eis-essen gehen wollten. Am Anfang waren wir zu 5. aber nach dem wir noch gefühlte 50 andere Jugendliche auf dem Innenhof getroffen haben, waren wir schließlich zu 10. und konnten nach einer Stunde endlich los um typisch Brasilianisches Eis zu essen - Assaí. Im Endeffekt habe ich mir dann aber einen ''Sunday'' (Schokoeis mit Schokosoße und Nüssen) bestellt, weil ich beim probieren bemerkt habe, dass das Assaí viel zu viel für eine Person war, konnte dann bei den anderen noch ein paar Löffel haben (hat auch gereicht). Am Abend ging es dann mit meiner Gastfamilie und deren Freunden in eine der besten Pizzerias hier in Sao Paulo. Dort mussten wir nichts wählen, außer trinken, denn die Pizzas waren schon fertig - es gab eine Spezialität des Hauses (Vegetarische Pizza mit Gurken, Käse) und eine Pizza mit einer Hälfte Salami und eine Hälfte Margarita. Alle 3 Sorten waren unglaublich lecker, aber was es danach gab, werde ich wahrscheinlich nie vergessen .... Süße Pizza!
(Pizzateig mit Schokoladensoße und Erdbeeren) .. mein neues Lieblingsgericht hier.
Avenue Paulista
meine Hawaianas ♥
Den Samstag danach habe ich dann mit meinen Gasteltern die berühmteste Wirtschaftsstraße hier in Sao Paulo besichtigt - Avenue Paulista - und ich kann nur sagen.. wow.. Hochhäuser soweit das Auge reicht und an jeder Ecke millionenschwere Banken. Für manche mag das vielleicht normal sein, aber das kleine Mädchen vom Dorf kennt sowas nicht. Wir sind dann noch in das Reichenviertel gefahren, wo Luis Vuitton, Lacoste, Dolce & Gabbana und viele weitere Geschäfte für reichere Leute, ihre Läden stehen haben. Zuletzt sind wir dann in einen berühmten Laden für Hawaianas (Flip-Flops) gegangen und ich habe mir ein tolles Paar gekauft, ich liebe sie und sie sind vor allem einmalig! :-)
Nach dem wir dann auch ein mal mit der U-Bahn gefahren sind, ging es anschließend zu einem Geburtstag bei dem Onkel von meiner Gastmama.
Pastel
Der Sonntag danach war recht chillig, wir waren bei Sarah (Fabias Schwester) und haben einen Film auf Englisch (mit portugiesischen Untertitel) geschaut. Die Schulwoche war dann auch nicht so erzählenswert, erst ab Freitag (23.08.) wird es wieder spannend. An dem Tag war ich das erste mal in einem brasilianischen Beautysalon und habe mir mit Fabia die Nägel machen lassen, den Luxus bin ich eigentlich nicht so gewohnt und es war mir auch ehrlich gesagt ein wenig unangenehm, für so wenig Geld mir die Nägel machen zu lassen, aber sie sehen viel besser aus, als wenn ich es selbst mache.
meine neuen Nägel in knallrot 
Am Abend hatten wir dann meine vielen neuen Freunde aus unserem Haus hier eingeladen, zum Pastel essen. Pastel ist sowas wie kleine Teigtaschen mit vielen verschiedenen Füllungen. Wir hatten viele mit Fleich-, Hühnchen- & Käsefüllung und dann noch süße mit Banane. Das muss man echt mal gegessen haben, es schmeckt so so gut! Am Samstag ging es dann gegen Mittag mit Freunden in eine Samba-Bar im Zentrum. Nach dem wir gegessen hatten sind wir in den dazugehörigen Samba-Saal gegangen, in dem eine Band gespielt hat, das war richtig gute Musik und alle haben getanzt! Anbei habe ich eine Gruppe deutscher ''kurz-Austauschschüler'' aus Rostock kennengelernt, die 2 Monate hier bleiben.
in der Bar


vor der Bar
Gegen Abend sind wir dann nach Hause und ich wurde zu einer Freundin aus meiner Klasse gebracht, die mich zum Pizza eingeladen hat. Es war ganz schön, da noch andere Jugendliche da waren, die dann alle gesungen haben und einer hat mit seiner Gitarre begleitet. :-)
der Churrasco-Grill
Sonntag war einer der schönsten Tage, die ich bisher hier erlebt habe. Wir sind mit der Familie (über 20 Leute) zu dem ''Campingplatz''  (hier: eine bewachte und umzäunte Anlage mit Luxusvillen)  gefahren, wo das Ferienhaus von Fabia und Joao Claudio und Sarah steht. Es war wirklich unheimlich schön, die Landschaft, das Haus, einfach alles. Das Haus steht auf einem Berg und es ist ruhig und nicht mit unzähligen Hochhäusern umgeben, wie hier...den Verkehr hört man dort auch nicht. Ungefähr 200m von unserem Haus dort ist ein großer See (mitten auf dem Berg!), ich kann nicht beschreiben wie toll es dort ist, das müsst ihr euch selbst auf den Bildern ansehen!  Es gab dann Churrasco (mein erstes mal hier!), das ist gegrilltes Fleisch, eingelegt in Salz und typischen brasilianischen Öl. Es ist anders als das Grillen in Deutschland, denn hier wird das Fleisch, wenn es fertig ist, auf einem Brett in kleine Stückchen geschnitten und jeder kann sich dann daran bedienen. Dazu gibt es Reis, Bohnensalat und normalen Salat - schmeckt wirklich gut. 
Das beste kam dann gegen Nachmittag, wir sind alle runter zum See gelaufen/gefahren und dann konnte jeder will mal mit dem Jetski von meiner Gastmama fahren! Das war so so cool und ich hatte echt mega viel Spaß, ich liebe es und hoffe, es war nicht das letzte mal, dass ich damit fahren konnte! :-) 


So, das wars erstmal von mir. Ich habe nicht alle Bilder hier hinzugefügt, weil das so viele sind. Deswegen schaut bitte in meiner GALERIE (anklicken und du bist da!) nach, dort sind die übrigen Fotos. :-)
Até logo, eure Elisa ♥

17 August 2013

Die erste Woche

Wow.. es ist jetzt schon eine Woche her, dass ich goodbye von Deutschland sagen musste und es fühlt sich an, als wäre es schon Jahre her. Es ist komisch, denn erst jetzt realisiere ich, dass das hier kein Zwei-Wochen-Urlaub ist, dass ich hier nicht so einfach wieder meinen Koffer packen kann und zurück zu meiner Familie und meinen Freunden reisen kann.. nein, das dauert noch eine lange Zeit und ja, ich habe Heimweh (wie kann man das nicht haben bei solchen tollen Menschen, die über 10000 km weg sind?..).
 Es ist nicht, dass ich Deutschland vermisse, nein, ich vermisse die Leute, die ich jeden Tag sehen konnte (das war ja vor einer Woche noch alles selbstverständlich für mich), die Leute, zu denen ich gehen konnte und auf Deutsch all meinen Kummer rauslassen konnte. Vor allem aber vermisse ich meine wundervolle Familie, die die ganze Zeit hinter mir stand. Es ist nicht leicht, aber es ist normal Heimweh zu haben. 


Die beste Familie, die man haben kann. DANKE für alles!♥

Ich habe mich in den letzten Tagen sehr oft gefragt, ob ich hier das richtige mache, aber das ist quatsch, denn es ist das beste was ich machen konnte, denn ich habe eine tolle Gastfamilie, die alles für mich macht, damit ich es hier gut habe und ich habe schon wirklich gute Freundschaften geschlossen, die ich nicht missen möchte. 
So genug davon, ich möchte eigentlich darüber schreiben (ich habe es endlich geschafft meine Bilder von der Kamera hochzuladen!) :

1. ) São Paulo 
2. ) Sprache
3. ) Essen
4. ) Schule
5. ) Verkehr
___________

1.)  São Paulo

"Größte Stadt in Brasilien" , "das wichtigste Wirtschafts-, Finanz- und Kulturzentrum sowie Verkehrsknotenpunkt" ,  "der größte industrielle Ballungsraum in Lateinamerika" - kurz : meine neue Heimat. Ich bin seit Samstag ein 'Paulitano'. :-)
Es ist unglaublich das ich in dieser Millionen Metropole lebe, es ist so ein krasser Kontrast zu meinem kleinen, süßen Dörfchen in dem ich in Deutschland lebe. Es gibt so viele verschiedene Kulturen, so viele verschiedene Hautfarben, Supermärkte mit unserem Globus vergleichbar und Hochhäuser über 24 Etagen (z.B. meins), und vieleees mehr.  Die Menschen hier sind sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Während man in Deutschland, zur Begrüßung eines noch Fremden, die Hand gibt wird man hier gleich geküsst und umarmt! ABER jede Region hat ihre spezialisierte Begrüßung, hier gibt man nur einen Kuss auf die Wange, in Rio de Janeiro oder Salvador aber zum Beispiel muss man 2 Küsse geben, also auf jede Wange einen. Wenn man das nicht so macht, kommt man sehr unhöflich rüber. Achja und eins noch, hier ist Besuch nicht an einem Tag festgelegt, nein... man geht oft einfach zu Freunden oder Familie ohne Ankündigung und lustiger weise hat jeder IMMER etwas zu essen, wie Kuchen oder Reis mit Bohnen, parat. :D


schönster Sonnenuntergang ♥



vor unserem Haus :-)

Eingangsweg

Pool ♥


nochmal Eingang

Eingangsbereich - LUNA heißt das Hochhaus in dem ich wohne

Sitzecken hier im Hausbereich

Churrasco-Ecke *-*

Sporthalle für uns Hausbewohner

Eingang von unserem Hochhaus 

Hugo, mein neuer Cousin :-)


2.)  Sprache 

Mein einzig wirklich großes Problem hier -> Portugiesisch.
Ich glaube ein Sprachkurs in Deutschland vor meiner Abreise hätte mir ganz gut getan, da hier fast keiner so wirklich Englisch kann. Entweder gar nicht oder nur ganz gebrochen, mit wenig Worten und dann gemischt mit hundert Wörtern auf Portugiesisch. Aber es gibt natürlich auch Ausnahmen, von den gefühlten 100 Leuten die ich schon kennengelernt habe, konnten 3 sehr gut Englisch. Ich muss aber gestehen, dass ich dadurch viel besser und schneller lerne, Portugiesisch zu sprechen und zu verstehen. Mittlerweile kann ich mich schon ein bisschen verständigen und wenn die Leute nicht immer so mega schnell reden würden, würde ich vielleicht auch noch viel mehr raushören an Wörtern. 
Es ist so lustig, immer wenn ich versuche zu reden, freuen sich alle wenn es richtig ist und applaudieren mir haha. Ich denke, in ein paar Monaten läuft das dann alles besser und ich steh nicht mehr so oft da und sage: ''Repida, por favor'' (Wiederholen, bitte) oder ''Eu não compreendo'' (Ich verstehe nicht). 

3.) Essen

So ziemlich jeder der mich ein bisschen näher kennt, müsste wissen das ich sehr wählerisch bin, wenn es um Essen geht. Aber ich muss sagen, hier bin ich viel offener für das geworden, was mir aufgetischt wird und meistens schmeckt es auch. 
Typischstes Essen hier in Brasilien ist Reis mit Bohnen. Schon in Rio gab es das jeden Tag zum Mittag und zum Abendbrot und hier, bei meiner Gastfamilie und auch bei Freunden, wird Reis mindestens einmal am Tag gekocht. 
Etwas beliebtes ist auch Brigadeiro - oh gott ich liebeee es! ♥ Das ist Schokolade mit Streuseln, aber hat nen ganz eigenen Geschmack und schmeckt mega gut.
Die Früchte hier sind viel besser als in Deutschland, weil alles frisch ist. Die Pizzas hier sind auch richtig gut, vor allem die süßen (Schokoladenpizza ist soo göttlich) !!
Was ich gar nicht mag, ist das Gemüse das zusammen mit dem Reis im Reiskocher zubereitet wird, das gibt es bei uns in good old Germany gar nicht zu kaufen. Es schmeckt ganz, ganz komisch, wie Mehl zusammengepresst und ein Spritzer Orangenaroma dazu. 
Achja und nicht zu vergessen, Pão de Queijo! Das schmeckt auch super lecker, es ist sowas wie ein  Mini-Brötchen aber mit geschmolzenen Käse drin. Aber man muss es warm essen, kalt ist es nicht mehr so gut.

soo leckere Nüsse *-*

da habe ich gekocht - Nudeln mit Tomatensoße

BRIGADEIRO ♥

lecker, lecker - da kommt man doch gern von der Schule nach Hause :-)



4.) Schule

Während in Deutschland noch eine Woche Sommerferien sind, war ich schon 3 Tage in der Schule. Es waren so ziemlich die 3 verrücktesten, schlimmsten aber gleichzeitig schönsten Schultage die ich je hatte. Am Dienstag war ich nur kurz am Abend da um meine Uniform zu kaufen ( 2x T-Shirt mit Aufdruck, 1x lange Hose, 1x dreiviertel lange Leggings, 1x Jacke) . Erst am Mittwoch ging es dann richtig los, ich bin mit meiner Gastmama 10 Minuten von zu Hause bis zur Schule gelaufen (musste schon halb 6 aufstehen) und dann hat sie mich am Eingang verabschiedet. Da ich kein Plan hatte wo ich hin soll bin ich einfach rumgelaufen bis Klassenkameraden mich abgefangen haben und mit in den Klassenraum genommen haben. :-D Es war echt komisch, jeder hat mich angestarrt, als wäre ich ein Alien und in der Hofpause war das dann noch mal schlimmer. Der Unterricht beginnt normalerweise um 7 aber irgendwie nimmt das keiner so Ernst und wir fangen meist erst 20 nach an. Manche Schüler kommen erst halb und entschuldigen sich nicht mal, aber die Lehrer stört das nicht (mich schon irgendwie).  Meine allererste Stunde was Englisch, ein Glück. Ich konnte wenigstens das Englische verstehen und ein bisschen mit der Lehrerin reden. Sie sind alle (Lehrer & Schüler) sehr sehr nett! 
In meiner Klasse sind 17 Schüler (18 mit mir), für Schule in Brasilien ist das relativ wenig, es gibt an anderen Schulen Klassen mit 40 Schülern oder mehr. Aber ich bin froh das ich in eine kleine gekommen bin, weil da noch ein bisschen Disziplin vorhanden ist. Ein bisschen trifft es sehr gut, denn die Lehrer sind eher für -Zitat meiner Englischlehrerin(!) ''Party und nicht Schule, Schule ist Nebensache, das Leben ist eine Party''. Das hat mich schon irgendwie geschockt. Aber ich muss trotzdem sagen, das der Unterricht hier nicht groß anders ist als in Deutschland, nur ein bisschen lustiger und persönlicher.
Eine Unterrichtsstunde geht hier so ca. 45 min - 60 min., je nachdem wie sich der Lehrer verspätet. Wir sind immer im gleichen Raum, also die Lehrer kommen immer in unseren Raum um zu Unterrichten, wir gehen nur zum Sport und zur Hofpause aus dem Zimmer. Die ersten 4 Stunden werden durchgezogen, dann ist Hofpause und dann noch mal 2 Stunden Unterricht. 12:30 Uhr ist dann Schluss, ich finde das sehr gut, denn man hat dann noch fast den ganzen Tag für Freizeitaktivitäten Zeit! 
Ich glaube ich bin genau in der Prüfungszeit reingerutscht, denn wir schreiben jeden Tag mindestens 2 Arbeiten und JA ich muss mitschreiben! Am ersten Tag musste ich Physik und Geografie schreiben, Donnerstag dann Chemie und Biologie und Freitag Philosophie und Mathe. Einige Arbeiten waren sehr schwer für mich, weil ich jedes Wort übersetzten musste und deswegen wenig Zeit zur Beantwortung hatte, aber ich bekomme ja zum Glück keine Noten. :-)
Zuletzt noch ein Kommentar zum Schulsport hier. Das wird nicht wirklich ernst genommen, ich glaube für meine Klasse ist das eher eine Art 'Spielstunde'. Wir haben uns 2 Sportarten ausgesucht und die haben wir dann (in Uniform(!!) keiner hat sich umgezogen...) die ganze Stunde gespielt. Wir wollten Handball und Fußball spielen und es war echt lustig, immer wenn ich ein Tor geschossen habe, haben sich alle gefreut und gejubelt. :-D

mein Schulstuhl


kurze Schuluniform - musste mein Gesicht verpixeln, es sah schlimm aus :-D


lange Jacke
nochmal mein T-shirt :-)

5.) Verkehr

Mein letztes und erwähnenswertes Thema in diesem Post ist der Verkehr hier in der City. Immer wenn ich hier in einem Auto sitze wird mir richtig schlecht, weil irgendwie bisher keiner wirklich gut fahren konnte oder vielleicht liegt es auch an den kaputten und holprigen Straßen. Das bremsen ist am schlimmsten, jedesmal so abrupt, dass man halb nach vorne geschleudert wird und der Gurt drückt einem total in den Bauch (außer wenn man hinten sitzt, denn da schnallt sich nie jemand an .. außer mir natürlich :-D) Hier gibt es immer nach ca. 200 m einen ''Hügel'' auf der Straße, damit man nicht so schnell fährt. 
Jedesmal wenn wir dann an einer Kreuzung oder einer einfachen Einfahrt stehen kommt mir das Sprichwort "Wer zuerst kommt, malt zuerst" in den Sinn, weil es nicht nur in Paris, sondern auch hier so ist. Es ist wenig Struktur und oft drängeln sich einfach Autos in den Verkehr von irgendwo, ohne eine Vorwarnung zu geben, es ist echt oft total gefährlich, vor allem weil hier alles sehr Bergig ist und man teilweise auf 60° mit dem Auto steht. :-D





12 August 2013

Anreise, Rio de Janeiro und São Paulo

Bom Dia :-)
Ich bin sicher und heil in Brasilien angekommen! Der Flug von Frankfurt nach Rio war sehr lang, wir sind 12 Stunden geflogen und in dem engen Sitz war es nicht so leicht die Zeit rumzubekommen, aber ich hatte zum Glueck einen eigenen Bildschrim auf dem ich gefuehlte hundert Filme geschaut habe. :D
YFU Brasil - alle Austauschschueler fuer 2013/2014
Als wir dann in Rio de Janeiro gelandet waren war es noch sehr frueh (ca. um 5 morgens), wir sind dann 3 Stunden Bus gefahren  bis zu unserem Camp auf einem Berg. An schlafen konnten wir noch nicht denken. Bis Samstag hatten wir dann Ag's ueber den Umgang in der Gastfamilie, Schule oder Regeln die wir beachten muessen, dann ging es endlich zum Flughafen und alle sind ausgereist zu ihren Gastfamilien.

 Als dann auch ich in São Paulo angekommen war, war der langersehnte Moment endlich da! Ich habe meine neue Familie kennengelernt. Der Empfang war soo suess und lieb, alle standen am Ausgang und haben mit einem riesen Tuch mit Aufschrift und Ballons gewartet. Alle waren so herzlich zu mir (-:

toller Empfang!!
Wir sind dann Kaffee trinken gegangen und danach zu einer Geburtstagsparty von einem Maedchen, das 15 geworden ist. ABER man kann sich das nicht vorstellen wie gross und toll die Party war, es waren um die 200 Leute da und vergleichbar war es echt mit einer Hochzeit in Deutschland. Wenn ein Jugendlicher hier in Brasilien 15 wird, beginnt wie ein neuer Abschnitt. Also die Jugendlichen werden zum Erwachsenen und das muss gross gefeiert werden, vor allem bei den 'etwas reicheren'. Es gab ueberall Bedienung die mit Tabletten voller kleiner Leckerhaeppchen rumgelaufen sind, Fotografen mit Kameras fuer tausende Euro und Security an jedem Ausgang, an jeder Treppe und neben der Tanzflaeche. Das Maedchen (Giovanna) war so wunderschoen angezogen, sie hatte ein langes Kleid an mit ganz viel Glitzer und zum Eroeffnungstanz der Tanzflaeche ein unglaublich tolles weisses Kleid (wie ein Hochzeitskleid) an. Ich war noch nie auf so eine teuren, grossen und unglaublich schoenen Geburtstagsfeier und das gleich am ersten Abend in São Paulo. :D
rechts wohne ich
Das Haus in dem ich wohne ist auch schoen, ich habe einen tollen Ausblick (um vista bonita) ueber die Stadt und mein Bett ist sehr gemuetlich und gross. Fuer die Hausbewohner gibt es ein Fitnessstudio, Sauna, Pool, Kosmetikstudio, Friseur, BBQ-Ecke, Spielplatz, Basketballhaus und und und. Es ist wirklich unglaublich was ich alles nutzen kann. :)  
Sicherheit ist hier sehr gross geschrieben, um unser Gebaeude ist eine grosse Mauer gezogen mit Elektrozaun oben drauf und an jedem Eingang steht ein Securitymann im schwarzen Anzug.
Umgebung vor meinem Haus
Mittwoch ist dann mein erster Schultag, ich bin schon sehr aufgeregt. Jetzt geh ich erstmal meine Uniform kaufen und melde mich bei der Polizei (man muss das Visum innerhalb von 30 Tagen bestaetigen lassen).
Ich werde mich melden wenn ich wieder ein bisschen Zeit habe! :-)
Até logo ♥

(PS: sorry wegen der schlechten Schreibung, aber die Tastaturen hier sind sehr anders :D)



tanzen mit meiner Gastmama (-:
Mein Bett ♥



Sonnenuntergang von meinem Zimmer aus*-*



Vor der Party mit meiner Gastmama und meinem Gastpapa (-:



Fruehstueck, sooo lecker ♥



bei der Party



mein Bettchen mit Fernseher



Die Flipflops konnte sich jeder Gast holen wenn die Fuese weh taten :D


Ausblick von meinem Zimmer
 

06 August 2013

''Niemand hat gesagt, dass es einfach wird''

Meine letzten Stunden in Deutschland sind nun angebrochen . . Morgen ist es dann also so weit.. Morgen geht es nach Jahren des Wartens endlich los. Es ist so komisch, denn ich fühle im Moment so gut wie nichts, wahrscheinlich weil ich immer noch nicht wirklich realisiert habe, dass ich in weniger als 24 Stunden im Flieger nach Rio de Janeiro sitze und meine Familie/Freunde für ein Jahr nicht mehr sehen werde... 
Mein Zimmer sieht aus wie nach einer großen Schlacht mit Handgepäcksstücken und im Nebenraum steht mein großer Koffer, fertig für die Abreise gepackt. Im Moment lade ich mir noch schnell ein paar gute Lieder auf meinen iPod, damit ich im Flieger schön Musik hören kann, weil ich eh nicht schlafen werde so wie ich mich kenne. Die Kameras sind alle entleert und bereit für tausende Bilder voller Erinnerungen und die meisten Familienmitglieder verabschiedet... Ja, es sind ein paar Tränen geflossen und ich bin mir sehr sicher das es nicht das letzte mal in diesen Tagen war. 
Ich zähle jetzt ständig auf, was ich alles ein letztes mal hier in Deutschland machen werde, obwohl mich das noch trauriger macht.. Ein letztes mal in meinem geliebten großen Bett schlafen, ein letztes mal bei Omi Mittag essen, ein letztes mal so laut Musik hören, dass ich Muttis rufen nicht höre, ein letztes mal meine Katze füttern und sie durchs streicheln vom fressen abhalten, ein letztes mal zu Abend essen mit meinen Eltern, und und und.. 
Mein nächster Post wird dann aus entweder aus Rio oder São Paulo kommen, ich hoffe ihr schaut mal wieder vorbei und lest was ich alles so erlebe :-)

Adeus Alemanha e olá Brasil! ♥